Live am 49. IAC Kongress in Rovaniemi

Keramik ist Kunst für die Hand, nicht nur für’s Auge
— Harri Kalha

In meinem Livingroom sitzend, erlebe ich den Livestream mit vielen Keramikern aus allen Ecken der Welt. Es ist aufregend, viele Leute sind Teilnehmer, die ich nicht kenne. Hoffentlich kann ich neue Freundschaften schliessen, mich weiter vernetzen, und konzentriere ich mich aufs Zuhören, das Schauen und das Staunen!

Yli Viikari von der Aalto Universität in Helsinki

https://www.kirikeskus.fi/en/the-arctic-ceramic-center/

https://www.kirikeskus.fi/en/the-arctic-ceramic-center/

Er steht an einem Pult, auf dem ein Rentierfell ausgebreitet liegt, und erklärt mit ruhigen Worten, wie das Arktische Kulturzentrum entstanden ist http://www.arctic-ceramic.fi/en/air In dem interessanten Holzbauwerk befinden sich zahlreiche Arbeitsstätten, wo Kunst- und Keramikschaffende aus aller Welt sich auch für längere Zeit als Artist in Residence aufhalten können. Es ist in Posi an einem See gelegen.

https://maretannesara.com/#/

https://maretannesara.com/#/

Eine Umweltaktivistin aus Lappland, die sich besonders über das Phänomen des Landbesitzes beschäftigt. Sie hat sich intensiv mit dem Leben des Sàmi-Volkes dort auseinandergesetzt. Dieses Nomadenvolk, das mit grossen Rentierherden umherzieht, sorgt in besonderer Weise für die Aufrechterhaltung von Biotopen, und wird mit dem Landverkauf zusehends marginalisiert.

Màret Ann Sara hat aus gesammelten Rentierschädelknochen ein eigenes Bone-China erzeugt. Die kleinen Objekte hat sie zu einem eindrucksvollen Halsschmuck verarbeitet. So wirkt der Protest auf stille Weise und geht tatsächlich emotionell unter die Haut.

Elaine Olafson Heny

Hat ein Netzwerk schreibender Keramiker geschaffen, das sich einmal monatlich per Zoom trifft, Wer sich dafür interessiert, soll ihr bitte ein Mail schreiben an elaineolafson@gmail.com. Sie hat ein wunderbares Prozedere erarbeitet, wie man Punkt für Punkt Keramik beurteilt. Mir hat sie noch am selben Abend geantwortet, und ich freue mich auf meine erste Teilnahme in ihrem Zoom-Newsroom.

Adam Chau

Adam stellt seine Werke sehr systematisch vor, die sich im Brennpunkt der heutigen Technologie befindet- dem Digitalen Druck. Seine Dias beeindrucken durch ihre Wissenschatlichkeit. In anschaulichen Diagrammen erläutert er seine Absicht, den menschlichen Faktor in der seriellen Produktion sichtbar zu machen. Immer wieder findet man Anspielungen auf die Digitale Welt, Porzellanplatten haben etwa genau die Abmessungen eines Ipads oder Iphones. Beschäftigt man sich mit der Industrie, stösst man sehr schnell auf den Begriff der “Toleranz”. Dieser ist im Bereich Design 0,02mm, das heisst extrem klein.

Elaine Olafson Heny

Hat ein Netzwerk schreibender Keramiker geschaffen, das sich einmal monatlich per Zoom trifft, Wer sich dafür interessiert, soll ihr bitte ein Mail schreiben an elaineolafson@gmail.com. Sie hat ein wunderbares Prozedere erarbeitet, wie man Punkt für Punkt Keramik beurteilt. Mir hat sie noch am selben Abend geantwortet, und ich freue mich auf meine erste Teilnahme in ihrem Zoom-Newsroom.

Adam Chau

Adam stellt seine Werke sehr systematisch vor, die sich im Brennpunkt der heutigen Technologie befindet- dem Digitalen Druck. Seine Dias beeindrucken durch ihre Wissenschatlichkeit. In anschaulichen Diagrammen erläutert er seine Absicht, den menschlichen Faktor in der seriellen Produktion sichtbar zu machen. Immer wieder findet man Anspielungen auf die Digitale Welt, Porzellanplatten haben etwa genau die Abmessungen eines Ipads oder Iphones. Beschäftigt man sich mit der Industrie, stösst man sehr schnell auf den Begriff der “Toleranz”. Dieser ist im Bereich Design 0,02mm, das heisst extrem klein.

Adam Chau

Adam Chau

Dieser Abweichungsfaktor ist Anlass zu seinen Untersuchungen mit maschinellen Prozessen. Er besitzt eine eigene CMC Maschine, die er zu immer neuen Versuchen mit unterschiedlichen Werkzeugen einsetzt. Diese sind handgefertigt, und bringen somit den Faktor Mensch ins Spiel.

Eine andere Arbeit besteht aus einer grossen Fläche Iphone grosser Platten, die zusammen ein Selfie mit vorgehaltenem Handy zeigen. Der Mensch verschwindet also wieder in der Anonymität, was die Frage nach seiner Identität in den Raum stellt.

Michal Pusczczynski

Er arbeitet an der Academy of Art and Design in Wroclaw, Polen Hauptsächlich beschäftigt sich dieser Keramiker mit dem Element Feuer. Schon sein Grossvater hat damit gearbeitet, allerdings als Schmied. Er spricht über seine Arbeit mit Holzbrand. Die spezielle Bauart der Brennöfen ist seiner Meinung nach entwicklungsfähig. Die unglaubliche Menge Holz, die ein Brand erfordert, wirft viele Fragen bezüglich des Energieverbrauchs auf. Vielen Teilnehmern seiner Workshops ist gar nicht bewusst, wie hoch der Brennstoffverbrauch für die Herstellung von Keramik eigentlich ist. Ziel seiner Bemühungen ist es, einen Prototyp zu erfinden, der bedeutend weniger Brennholz erfordern würde, und damit weniger schädliche Abgase in die Atmosphäre gelangen würden,

Buchempfehlung: Coll Minogue & Robert Sanderson : Wood fire ceramic contemporary practice, A&C Black, London 2000

www.asp.wroc.pl

Nathalie Lauterbach von der Aalto Universität, Helsinki

In ihrem Vortrag wird deutlich, dass sie eine überzeugte Verfechterin der Kunst des Brennens von Tonerden ist. Es ist der Tatsache geschuldet, dass sich das Wissen seit dem Neolitikum bis heute erhalten hat, weshalb sie überzeugt ist, dass es auch in Zukunft nicht verloren gehen wird. Als Material kommt seine Faszination daher, dass es die Widersprüche der Zeitlosigkeit und zarter Zerbrechlichkeit verbindet. Sie ist baut stabile Dialoge mit anderen Disziplinen auf, zum Beispiel fragt sie Kosmologen, Geologen, Philosphen, Architekten um deren Blickwinkel auf Keramik.

'Puu ja Savi-Wood and Clay' course exhibition organised by Nathalie Lautenbacher. Väre March 2019. Image: Eeva Suorlahti

'Puu ja Savi-Wood and Clay' course exhibition organised by Nathalie Lautenbacher. Väre March 2019. Image: Eeva Suorlahti

Keramik war die wichtigste Erfindung für die Gestaltung des Zusammenlebens menschlicher Gesellschaften
— Janne Saarikivi